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Reich und Arm, das sind Pünktchen und Anton. Pünktchen heißt eigentlich Luise und hat sich noch nie Sorgen darum machen müssen, ob ausreichend Essen auf dem Tisch steht oder sie ein Dach über dem Kopf hat. Ihre Eltern sind nicht nur erfolgreich, sondern bringen auch jede Menge Geld nach Hause – wenn sie denn mal zu Hause sind. Grund zum Klagen hat Pünktchen nicht: Es gibt Ärmere auf dieser Welt, behaupten zumindest ihre Eltern. Anton zum Beispiel stammt nicht nur aus bescheidenen Verhältnissen, sondern hat seit kurzem auch eine kranke Mutter daheim, um die er sich kümmern muss. Nach der Schule geht er arbeiten, damit die beiden über die Runden kommen. Doch Pünktchen hat die vermeintlich rettende Idee: Sie will einen Flohmarkt veranstalten und ihr Spielzeug verkaufen, um Geld für Anton zu sammeln.
Dass Armut nicht immer etwas mit Geld zu tun hat und dass es gar nicht einfach ist, Freundschaft trotz der gesellschaftlichen Barrieren wachsen zu lassen, erzählt Erich Kästners berühmter Vorkriegsroman. Er zeigt, wie es trotzdem gelingen kann und was die Kraft einer Freundschaft zu bewirken vermag – und nicht zuletzt, wie unvoreingenommen der Blick von Kindern auf die Welt sein kann. Ein Blick, der Unterschiede nicht als Hürde wahrnimmt, sondern als Herausforderung, aufeinander zuzugehen. Und wer weiß: Vielleicht bräuchte es gar nicht so viel mehr, damit die Welt eine bessere würde?
In Kästners Geschichte haben nicht die einen alles und die anderen nichts. Vielmehr haben alle etwas anderes und wenn dieses geteilt wird, hat jede*r plötzlich alles.
Aufführungsrechte: Verlag für Kindertheater Weitendorf, Hamburg
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